[p3] in Tel Aviv

Team p3 Hydroponik von Freiburg in TelAviv Israel beim Ankommen

Abbildung 1: Abendessen voller Enthusiasmus und Vorfreude in der Unterkunft in Tel Aviv.

Abbildung 2: Öffentliche Schule in Ramat Gan.

Hydroponik auf dem Dächer

Abbildung 3: UFC roof top farm auf dem Dach der Schule in Ramat Gan.

hydroponik vs garden

Abbildung 4: Der große Garten neben der Schule.

Abbildung 5: Haupteingang er Schule im Norden Tel Avivs.

Abbildung 6: Der kleine Garten hinter der Schule.

Abbildung 7: Humus and Pita Time @ Levinski Market.

Abbildung 8: Hinterhof der öffentlichen Schule in Hatikva.

Abbildung 9: Hinterhof der öffentlichen Schule in Hatikva.

Abbildung 10: Hinterhof der öffentlichen Schule in Hatikva.

Welcome to our second blog on our partnership with the Urban Farming Association, based in Tel Aviv, Israel. They were able to visit us in September 2021 and this year, it was our turn! Once again, Nico shares with us the whole experience and some photos from the trip. Enjoy!


Hier bei [p3] entwickeln wir ständig neue Arten um Hydroponik und Massivholzmöbel zu verbinden. In der Zukunft wollen wir mehr Hydromöbel bauen, wie zum Beispiel unseren [p3]-Cube. Dieses Jahr (2022) werden wir dank der Postcode Lotterie mehr Anlagen in unserer grünen Stadt Freiburg aufbauen. Aber, anstatt die Anlagen nur zu bauen sehen wir es als unsere Aufgabe, Wissen zu vermitteln und Menschen über Hydroponik, verbundene Umweltthematiken und Nachhaltigkeit aufzuklären. Es gibt sehr viele wichtige und aktuelle Themen, die durch hydroponische und aquaponische Anlagen vermittelt werden können: von Vertical Farming über Nahrungssysteme und Nährstoffkreisläufe bis hin zu interkulturellem Arbeiten! Einige diese Themen haben wir in unseren Workshops schon aufgenommen und werden in Zukunft noch weitere hinzufügen. Erst letzte Woche kam eine interessierte Gruppe von Mitarbeitern der PH Freiburg um an einem Workshop mit Alex teilzunehmen. Wir hatten eine gute Zeit zusammen und die Gruppe hat natürlich einen Einblick in unsere hydroponischen Anlagen bekommen! Diese Gruppe war sehr an Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) interessiert und natürlich haben wir Kreislaufwirtschaft in den Workshop integriert.

Unsere Partner in Tel Aviv bieten nicht nur Workshops für Unternehmen an, aber haben sich auf Programme an Schulen spezialisiert - vor allem von der ersten bis zu sechsten Klasse. Darum ging es in dem zweiten Teil unseres Austausches mit der Urban Farming Association. Das Ziel des Austausches ist es das Konzept eines Urban Farming Centers zu verarbeiten und darzustellen, damit überall Urban Farming Centers entstehen können. Dieser Austausch wurde durch die Stiftung des deutsch-israelischen Zukunftsforums ermöglicht und dafür sind wir sehr dankbar

Der Blogeintrag des ersten Teiles, als unsere israelischen Partner zu uns nach Freiburg gekommen sind, ist hier zu finden.


Dies ist der zweite Teil des Austausches zwischen der Association of Urban Farming Tel Aviv (AUF) und der [p3]-Werkstatt. Diesmal sind vier Vertreter der [p3]-Werkstatt nach Tel Aviv, Israel, geflogen um dort an Workshops um das Wissen von Urban Farming Centers (UFCs) teilzunehmen. Die AUF nahm uns in diesem Zuge mit zu drei Schulen, bei denen UFCs aufgestellt wurden, die Momentan in Betrieb sind und auch in die Zukunft weiterbestehen werden gut funktionieren.

Montag, der 7. März: Nach ersten Schwierigkeiten bei der Einreise nach Israel kamen wir in Tel Aviv an und mussten bis zum Ergebnis des PCR-Tests, welcher am Ben Gurion Flughafen gemacht wurde, uns in Isolation begeben.

Dienstag, der 8. März: Wir trafen uns am Morgen zusammen mit Lavi Refeal, dem CEO der AUF, und Omer Bdolah, Leiter der Bildungsabteilung, bei einer öffentlichen Schule in einem Vorort von Tel Aviv, Ramat Gan. In dieser Schule wurde auf dem Dach ein Urban Farming Center errichtet. Die Schule zeichnet sich dadurch aus, dass sie relativ neu und sehr modern ist.

 Hier finden zweimal die Woche Urban Farming Unterrichtsstunden für Klassenstufen 1 bis 6 statt. Außerdem kommt einmal die Woche eine 9. Klassenstufe einer anderen Schule um hier über mehrere Monate ein Forschungsprojekt durchzuführen: Wo wachsten die Pflanzen besser? In hydroponischen Anlagen, Wicking Beds (teilhydroponische Anlagen), oder in erdbasierten Anlagen?

In Abbildung 3 kann man gut das Gewächshaus erkennen. Hier steht eine hydroponische Anlage und es gibt Platz zur Stecklingsanzucht. Daneben sind Hochbeete, die teilweise auch als Wicking Beds genutzt werden. Hier werden im Winter Blattgemüse angebaut, und im Sommer verschiedene Sorten von Früchten und Gemüse. Hinten rechts werden nach Permakultur Prinzipien lokale Kräuter angebaut um Nützlinge anzulocken und um allgemein die lokale Biodiversität auf dem Dach zu stärken.

Als nächstes fuhren wir zusammen mit Lavi zu einer anderen öffentlichen Schule im Norden von Tel Aviv. Es war die Schule, in der Lavi zum ersten mal, vor 6 Jahren, Erfahrung darin sammelte Schüler über Umweltthemen und Urban Farming zu unterrichten. Diese Schule zeichnet sich dadurch aus, dass sie in einem Komplex mit mit einigen anderen Schulen zusammensteht und draußen einen großen Garten zur Verfügung hat.


Als Lavi hier anfing gab es noch keinen Garten. Der Garten wurde erst vor wenigen Jahren durch die AUF angelegt, mit Hilfe der Kinder selbst. Mehrere Kubikmeter Erde mussten angeschafft und verteilt, sowie Bäume gepflanzt und Hochbeete gebaut werden. Es gibt einen langen Gartenbereich hinter dem Gebäude mit kleinen Hochbeeten für Experimente. Daneben in der Ecke ist ein Tümpel mit ein paar wenigen Fischen. Im großen Garten neben der Schule werden in Hochbeeten saisonal, genauso wie in der ersten Schule, im Winter Blattgemüse und im Sommer verschiedene Früchte und Gemüse angebaut. Im Abbildung 4 erkennt man im Hintergrund einen offenen Dom. Dieser Dom wuchert über den Sommer komplett zu und wird zu einem Ort an dem man sich abkühlen kann. Hier finden kurze Einleitungen und Schulungen statt, bevor im Garten gearbeitet wird. An den Seitenwänden des Gartens findet man immer mal wieder einen lokalen Baum, lokale Sträucher und Kräuter, die aus Biodiversitäts-, Wasserspeicher- und Bildungszwecken nach Permakultur Prinzipien gepflanzt wurden.

Side Note: Die Tröpfchenbewässerung wurde in Israel erfunden. Deswegen findet man in allen Grün- und Gartenanlagen Schläuche, die aus dem Boden ragen. Da Israel praktisch in der Wüste liegt wird viel Wasser benötigt. Durch die Tröpfchenbewässerung kann Wasser effektiv und sparend Wasser and jegliche Pflanzen verteilt werden.

Zu einem späten Mittagessen nahmen uns Lavi und Omer mit auf den Levinski Market, zu einem sehr bekannten und gut besuchten Humus-Restaurant. Hier durften wir das erste Mal in einem Restaurant in Tel Aviv die lokalen Köstlichkeiten genießen. Doch Vorsicht: Wer zu viel Humus und und Pitas in sich reinschaufelt bildet eine schwere Last in seinem Magen, wodurch man seine Verdauung stark anregt und nicht mehr viel arbeiten kann, weil man zu müde wird!






Nach diesem Schmaus machten wir einen langen Spaziergang, bei dem uns die Viertel zwischen dem Levinski Market und dem Strand gezeigt wurden. Nach einer Pause trafen wir uns abends in eine Bar, dem Teder FM, um uns in einer lockeren Atmosphäre über den Tag und das Leben in Tel Aviv auszutauschen. Tagsüber herrscht hier normaler Restaurantbetrieb, abends wird der Ort zur Bar, und Nachts öffnen einige Klubs und der Innenhof wird zur Tanzfläche. Allerdings konnten wir leider nicht so lange bleiben.

Mittwoch, der 9. März: Diesmal trafen wir uns morgens bei einer öffentlichen Schule in Hatikva, einem eher sozial schlechter gestelltem Viertel im Süd-Osten Tel Avivs. Diese Schule zeichnet sich dadurch aus, dass sie besonders groß ist und viele Schüler hier unterrichtet werden. Darüber hinaus sind die meisten Schüler Kinder von Geflüchteten, meist aus afrikanischen Ländern. Eine Besonderheit der Schule stellt der Schulleiter selbst dar, da er sich sehr für Urban Farming Unterrichtsstunden und die entsprechend benötigten Anlagen auf dem Gelände und die Gelder für dessen Umsetzung einsetzt. Hier finden jeden Tag Unterrichtsstunden im UFC im Hinterhof statt.

 




Durch den Eingang des Gewächshauses (Abbildung 9) kann man einen von zwei A-Frames erkennen, die die AUF hier aufgebaut hat. Direkt hinter dem A-Frame steht eine Samenanzuchtstation. Im Winter wird der Dom beheitzt, im Sommer gekühlt. Im Abbildung 10 kann man auch gut die Pflanzen erkennen, die um den Dom herumgesetzt wurden. Rechts um die Ecke (hier nicht erkennbar) ist eine kleine Küche. Im Bild unten rechts schaut man von dem Dom in den Innenhof. Erkennbar sind hier die Hochbeete rechts, in welchen lokale Kräuter angebaut werden. Wie in der Schule im Norden Tel Avivs gibt es auch hier einen offenen Dom, der im Sommer zu wuchert, und führ kurze Einführungen und Schulungen genutzt wird. Hint)er dem offenen Dom ist eine Fläche für die Anzucht von Sukkulenten und genügend Platz für Experimente.

Nach dem Mittagessen, Sabich (man muss es sich vorstellen wie eine Pita gefüllt mit gebratener Obergine und nach Wahl mit Fallafel, Ei oder sogar Fleisch), gab es eine kleine Führung durch das Viertel und genügend Zeit um den lokalen Markt dort zu begutachten. Abends setzten wir von [p3]-Werkstatt uns zusammen um gelerntes zu verarbeiten und um uns auf den letzten Tag vorzubereiten und letzte Fragen klären zu können.

Donnerstag, der 10. März: Wir trafen uns morgens wieder in derselben Schule in Hatikva. Nach einem kurzen gemeinsamen Frühstück und einem letzten Workshop teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe interviewte Omar, die andere Lavi. Somit konnten wir den letzten Morgen gut nutzen um letzte Fragen zu klären.

In diesem Austausch haben wir viel darüber gelernt, wie UFCs an Schulen umgesetzt und eingesetzt werden können, wie die Arbeit zusammen mit Schulen aussehen und funktionieren kann, und wie der Urban Farming Unterricht selbst gestalten und durchgeführt werden sollte. Es ist ermutigend zu wissen, dass Menschen, Organisationen und Unternehmen an anderen Orten der Welt dieselben oder ähnliche Visionen haben wie wir bei [p3] und diese auch erfolgreich umsetzten! Gemeinsam können wir so an einer Zukunft arbeiten, von der alle profitieren. 

Bei diesem Austausch haben nicht nur wir etwas gelernt, sondern wir haben mitbekommen wie, nach dem ersten Teil unseres Austausches, ein Management Tool, in Israel eingeführt wurde, das unserem sehr ähnlich ist. Durch unseren Einfluss hat sich demnach auch dort etwas zum Besseren verändert.

Oftmals lernt man auch erst, wenn man nicht Zuhause ist, was man selbst schon hat. Uns ist die Wichtigkeit unseres eigenen Standortes wieder einmal bewusst geworden: unser eigenes Büro, die [p3]-Werkstätten zur Arbeit im Holz-, Elektro- und Metall-Bereich, die Kulturwerkstatt für Veranstaltungen, der Schulungsraum für unseren eigenen Unterricht und Workshops für Externe, und unser Gewächshaus, sowie all die hydroponischen Anlagen – alles an einem Ort!

Begeistert hat uns zu sehen wie meist Grundschulkinder, und Kinder von sozial schlechter Gestellten und Geflüchteten einen Garten und eine oder mehrere hydroponische Anlagen fast alleine erhalten können, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird über einen langen Zeitraum hinweg selbst Verantwortung zu übernehmen! Wir haben einen Teil unserer Vision umgesetzt gesehen. Das hat uns sehr begeistert!

Wenn ihr selbst etwas über Hydroponik, Umweltthemen und/oder Nachhaltigkeit lernen wollt, könnt ihr gerne unseren Newsletter abonnieren, hier werden demnächst Veranstaltungen angekündigt. Ansonsten kann man sich direkt bei mir melden, um einen Workshop oder eine Hydro-Führung bei p3 zu buchen: nicolas.tressmolina@p3-werkstatt.de

Unsere bisherigen Themen sind:

1.          Funktionsweisen Hydro-/Aquaponik Anlagen

2.          Flächennutzung

3.          Nährstoffkreisläufe

4.          Wasserkreisläufe

5.          Klima & Umwelt

6.          Transport & Müll

7.          Interkulturelles Arbeiten

8.          Nahrungssysteme und Landwirtschaft

 


Thank you for accompanying us through our trip. Many of you followed us on instagram. We’re excited for this years Hydro-Season. Make sure to stay in touch. To leave a comment, just make sure to enter your name on the next page in order to be able to post your comment.

Until next time!

Cynthia RöschComment